Interview

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Schon wieder ein neuer Optiker?

Nein,  konsequent modernes Handwerk an bewährter Stelle. So unbekannt bin ich sicher nicht. Schließlich arbeite ich in Arnstadt schon über dreizehn Jahre als angestellter Meister. Auch Herr Meißner ist viele Jahre, man kann schon Jahrzehnte sagen, bekannt und zu Recht beliebt. Nach dreißig Berufsjahren, davon zwanzig als Meister, werde ich mein Bestes geben, das traditionsreiche Unternehmen weiterzuführen. Ich habe noch gute zwanzig Arbeitsjahre vor mir , das nennt man wohl „goldene Mitte“. Und sicher hat Herr Meißner das Recht auf einen wohlverdienten Ruhestand. Wir lösen das in guter Tradition, da Herr Meißner mich langsam vorbereitet hat und auch weiterhin an ein paar Tagen im Monat für seine Stammkunden da sein wird. 

Das klingt sehr familiär?!

Das ist so, auch wenn ich tatsächlich nicht mit meinem Vorgänger verwandt bin, fühle ich mich hier richtig. Was den Beruf  betrifft, glaube ich sagen zu können, dass wir sehr „verwandt“ sind. Auf  diesen Schritt habe ich lange gewartet und freue mich sehr! Nichts ist schlimmer als Stillstand. Die Investitionen in Neues zeigen das hier am besten und sind wohl einmalig für  Arnstadt. Da passt Gustav Mahlers Spruch:Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.

Was machen Sie anders?

Das Beste wäre, wenn Sie kommen und es erleben. Ich habe in den vergangenen Berufsjahren viel Erfahrung sammeln dürfen. Dafür auch mal ein Dankeschön an die, bei denen ich lernen und mich entwickeln durfte. Jetzt ist es einfach an der Zeit, den nächsten Schritt zu gehen. Dazu gehört auch ein Arbeitsplatz mit modernsten Mitteln, z.B. zur optometrischen Beurteilung des ganzen Auges. Wenn der Kunde eine umfassende Kontrolle aus einer Hand vom gut ausgebildeten Fachmann bekommt, dann läuft es richtig. Ich habe als Mitglied der Prüfungskommission der Innung und durch ständige Weiterbildung einen guten Weg erfahren dürfen. Jetzt haben wir investiert und einen hochmodernen Augenprüfraum geschaffen, in dem mehr passiert als Gläserstecken – Optometrie von heute und für die Zukunft. Ein Beruf entwickelt sich und wer das umsetzt, wird seinen Platz am (Holz-)Markt haben.

Was ist neu bei Ihnen?

Zum Beispiel der Umbau und Ausstattung des Augenprüfraumes nach modernsten Erkenntnissen, Investitionen in Neugeräte mit zusätzlichem Vorsorgecharakter zum Aufspüren von Auffälligkeiten und Weiterleitung zur Diagnose beim Augenarzt, damit das Sehen lange gut bleibt. Das ist sehr wichtig, da die meisten chronisch-degenerativen Augenerkrankungen (z.B. Glaukom, AMD, Katarakt) vom Betroffenen meist nicht bemerkt werden und auftretende Beschwerden erst wahrgenommen werden, wenn ein bereits häufig irreparabler Gesundheitsschaden eingetreten ist.

Das klingt ja wie beim Arzt…?

Wenn heute in Deutschland mehr als 85%  der Augenüberprüfungen durch Augenoptiker durchgeführt werden, dann ist eine große Verantwortung damit verbunden. Das setzt Wissen und Erfahrung voraus sowie modernste Ausstattung. Augenoptiker sind keine Ärzte, sie „filtern“ die Auffälligkeiten am Auge und bewerten diese mit dem Ziel, festzustellen, ob das Sehproblem des Kunden mit einer Sehhilfe behoben werden kann. Nur so ist die ganze Sache auch ihr Geld wert! Und je besser der Filter… .

Haben Sie Fertiglesebrillen?

Nein, die bekommt man doch bei Discountern und im Baumarkt am billigsten, oder? Außerdem gibt es eine individuell gefertigte Brille bei uns schon ab vierzig Euro, die allemal besser funktioniert. Das sollten die Augen schon wert sein. Komisch, dass es in Deutschland noch keine Fertiggebisse wie anderswo gibt…aber im Ernst: wenn mal Not ist, kann man die für ein paar Tage tolerieren, aber wohl kaum zum Dauergebrauch. Ich kenne da genügend schlechte Beispiele, die „ins Auge“ gegangen sind und die wachsen bekanntlich nicht nach.

Muß ich dieses Mehr an Leistungen teuer kaufen?

Keineswegs! Wenn Sie bedenken, dass diese Geräte, das ‘Know how’ und die Arbeitszeit drumherum viele zehntausend Euro kosten und pro Kunde max. 30,-€  entfallen, dann ist das eher preiswert, aber vor allem verantwortungsvoll! Und nicht jeder braucht das komplette Programm. Hier ist eine kompetente Beratung vorweg wichtig. Das nehme ich sehr ernst! Wir brauchen längst eine bessere Zusammenarbeit mit den Augenärzten. Da gibt es viele Chancen und nur einen Gewinner: den Kunden. Auf jeden Fall muß der Kunde wissen, wofür er sich entscheidet, um entscheiden zu können. Das sehe ich so, genau das treibt mich vorwärts. Diese Zusatzleistungen bieten dem Kunden einen wirklichen Mehrwert!

Haben Sie noch freie Termine?

Da sprechen Sie etwas Wichtiges an. Natürlich sind Sie auch ohne Termin jederzeit willkommen! Wenn etwas Gutes entstehen soll, dann braucht es Zeit. Die nehmen wir uns für jeden Einzelnen. Da kann es schnell mal eine Stunde und mehr werden. Ideal wäre es, wenn Sie diese Zeit einplanen. Beim Friseur funktioniert das  auch und eine Brille kauft man bekanntermaßen nicht jeden Monat…schade… . (…lacht). Die Brille ist eben mehr als eine Fassung und zwei Gläser. Ganz besonders gilt dies auch bei Kontaktlinsen.

Haben Sie Hobbys?

Ja, die Werkstattarbeit! Spaß beiseite: Sie meinten sicher außerhalb des Berufs? Sicher doch! Ich liebe Musik, besonders klassische. Deshalb singe ich schon seit einigen Jahren im Bachchor in Arnstadt. Meine Talente mit der Gitarre sind leider sehr begrenzt.Vielleicht finde ich als Rentner in zwanzig Jahren mehr Zeit dafür. Man muß Ziele haben…. Ansonsten lese ich gerne ( inzwischen mit Brille ). Aber ich muß zugeben, dass ich oft noch zu später Stunde an die Dinge denke, die ich von der Arbeit mitbringe um sie besser zu machen. Sag ich doch: das ist für mich mehr als Beruf – ein Hobby  und mehr.

Vielen Dank für dieses Gespräch und viel Erfolg.

Auch Ihnen viel Erfolg! Ich danke ebenso.

Ein Gedanke zum Schluß: Bringen wir unser Geld dorthin, wo wir es verdient haben – in Arnstadt und der Region. Dann blüht es hier wirklich. Soviel möchten und brauchen wir!